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Erben verpflichtet: Diskussion zur Erbschaftsteuer

Erben verpflichtet: Diskussion zur Erbschaftsteuer

30.11.2022 | FES, Netzwerk Steuergerechtigkeit, DGB, ver.di, Finanzwende, Tax Me Now, ungleichheit.info |

Die große Vermögensungleichheit in Deutschland birgt Sprengstoff unsere Gesellschaft zu spalten. Durch Erbschaften und Schenkungen setzt sich die Ungleichheit über Generationen hinweg verstärkt fort. Die reichsten 10% der Bevölkerung bekommen die Hälfte des gesamten Erbvermögens, die untere Hälfte erhält nichts. Statt der Ungleichheit entgegenzuwirken, befeuert das aktuelle Erbschaft- und Schenkungsteuerrecht diese weiter.

Denn auf sehr große steuerpflichtige Vermögen fallen niedrigere Steuersätze an als auf kleinere Erbschaften, die in die Steuerpflicht hineinkommen. Der Grund dafür sind die umfangreichen Ausnahmen für Unternehmensübertragungen.

Dem Staat entgehen dadurch jedes Jahr Steuereinnahmen in Milliardenhöhe. Am 30. November 2022 wurde die „Erbschaftsteuer-Uhr“ präsentiert. Sie zeigt an, wie viel uns die Steuerprivilegien von Überreichen bei der Erbschaftsteuer in Deutschland seit 2009 kosten. Mittlerweile sind es über 75 Milliarden Euro – und es werden immer mehr. Dazu gab es eine spannende politische Diskussion.

In der politischen Runde diskutierten:
– Martyna Linartas, Ungleichheitsforscherin (ungleichheit.info)
– Roland Frank, Lobbyist für die „Stiftung Familienunternehmen“
– Armand Zorn, SPD-Bundestagsabgeordneter und stellv. Sprecher für Finanzpolitik
– Stefanie Bremer, Millionenerbin und Aktivistin bei „Tax Me Now“

Tilo Jung moderierte.
Eingangsstatement von Ex-SPD-Chef Norbert Walter-Borjans.

Mehr Infos zur Kampagne „Erben verpflichtet“: FES.